Geschichte
Linssen Yachts BV ist ein Familienbetrieb mit langer Tradition. Am 1. April 1949 gründete Jac Linssen (89) das anfangs bescheidene, auf Zimmerarbeiten und Schiffsreparaturen spezialisierte Unternehmen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Unternehmen beständig weiter und wurde schließlich zu einem der führenden im niederländischen Stahlyachtbau.
Jac. Linssen - Gründer von Linssen Yachts in 1949
Gehen Sie mit uns mit in die Geschichte von Linssen Yachts...
ältester Yachtwerft
Linssen Yachts ist eine der ältesten Yachtwerften der Niederlande. Ein Unternehmen mit Tradition. Gegründet wurde es 1949 von Jac. Linssen sr. in Maasbracht, einer kleinen aber dynamischen limburgischen Hafenstadt an der Maas, verborgen im Maastal zwischen Belgien und Deutschland. In Maasbracht, das sich damals zu einem wichtigen westeuropäischen Binnenhafen entwickelte, warteten in dieser Zeit über 200 im Krieg stark beschädigte Frachtschiffe auf ihre Reparatur. Das bedeutete viel Arbeit für die ansässigen Werften. Diese gute Auftragslage bildete die Basis für die Gründung vieler regionaler Schiffswerften und Reparaturbetriebe. Die jungen Unternehmer blickten positiv und voller Zuversicht nach vorn. Aufbau und Investition in die Zukunft! So lautete damals das allgemeine Credo.
Maschinelle Holzbearbeitung
Einer von ihnen war Jac. Linssen. Nach seiner Ausbildung zum Schiffszimmermann bei einer kleinen Schiffswerft im Ort konzentrierte sich der junge Allrounder zunächst auf die maschinelle Holzbearbeitung. Schnell machte er sich mit vorgefertigten Steuerhäusern aus massivem Teakholz für die Binnenschifffahrt und mit Teakholz-Eingangstüren für den Wohnungsbau einen Namen in der Branche. Seine Steuerräder aus tropischem Hartholz mit einer im eigenen Unternehmen entwickelten und patentierten Nabenkonstruktion verkaufte er an alle führenden Schiffswerften in ganz Europa.
Metallverarbeitung
Die Werft wuchs. Bald kam eine Abteilung für Metallverarbeitung hinzu, damit auch größere Schiffsreparaturarbeiten integral im eigenen Betrieb durchgeführt werden konnten. In dieser Abteilung entstanden - nach eigenem Entwurf von Linssen sr. - kleine Ruderboote, Arbeitsschiffe und Schuten (sog. Vletten) aus Stahl.
Der Schritt zum Yachtbau war danach nicht mehr weit. Die robusten Vletten waren die ideale Ausgangsbasis. Sie wurden weiterentwickelt und u.a. mit einem gefälligen Aufbau und einem für die damalige Zeit luxuriösen Finish versehen. Dies war die Geburtsstunde der Serienyachtfertigung bei der “Scheepswerf und Houtindustrie St. Jozef Jac. Linssen”.
Professionellen Serienfertigung
In den Siebzigerjahren übernahm Jos Linssen das Ruder von seinem Vater. Er trieb die Entwicklung der professionellen Serienfertigung von Stahlyachten voran und gab dem Unternehmen den internationaler klingenden Namen Linssen Yachts B.V., weil dieser besser zu den steigenden Exportaktivitäten der Werft passte. In den darauffolgenden Jahren stiegen auch die Brüder Harry, Jan und Peter in das Familiengeschäft ein. Heute sind die Linssen-Brüder und ihre Kinder Yvonne, Jac und Ruben ein starkes Team, in dem jeder seine speziellen Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche hat.
Sturdy
Jos Linssen präsentierte Mitte der Siebzigerjahre eine neue Vlet-Generation: die erste Linssen Sturdy-Modellreihe. “Vier neue St. Jozef-Vletten”, so hieß es in der Einführungsbroschüre und den Anzeigen. Diese ganz besondere Modellreihe setzte eine Entwicklung in Gang, die selbst heute, nach über 30 Jahren, die Entwicklungen in der 8- bis 15-Meter-Klasse des niederländischen Yachtbaus prägt. Mit den St. Jozef-Vletten war der Grundstein für die legendäre Linssen Classic Sturdy gelegt. Auf die Vletten folgten in den Achtzigerjahren die bekannten Linssen-Serien SL, SE und SX. 1995 wurde in Zusammenarbeit mit Dick Lefeber (der leider 2000 verstarb) die Dutch Sturdy®-Serie entwickelt, eine Modellreihe, die bis 2005 mit großem Erfolg gebaut wurde. Parallel zu dieser Entwicklung wurde im Marktsegment der größeren Schiffe (15 m) die Grand Sturdy®-Serie vorgestellt. Linssen Yachts beauftragte das Büro für Yachtdesign W. de Vries Lentsch mit dem Entwurf der Grand Sturdy. Nacheinander entwarfen Willem de Vries Lentsch und Anne Elsinga die Grand Sturdy® 500 Variotop® und die Grand Sturdy® 460. Innerhalb weniger Jahre wurde die Grand Sturdy zu einem Begriff in ganz Europa.
Damit aber war die Geschichte der erfolgreichen Baureihe noch lange nicht beendet. Mit schier unerschöpflicher Kreativität widmeten sich Anne Elsinga und das interne Entwicklungsteam von Linssen ununterbrochen dem Design und der Weiterentwicklung der Grand Sturdys. Im Laufe der Jahre wurden noch viele neue Varianten und Modelle vorgestellt, die alle auf den typischen Linien der Grand Sturdy basieren.
Sichtweise und Strategie
Vor einigen Jahren schlug Linssen Yachts einen neuen Kurs ein. Umfangreiche Marktumfragen und demographische Studien wiesen auf Entwicklungen hin, die die Werft zu einigen wichtigen strategischen Entscheidungen veranlassten.
Auf der Grundlage einiger markanter Ausgangspunkte wurde ein Mehrjahresplan erstellt. Als Unternehmen, das Trends setzt statt Trends zu folgen, betrachtete Linssen die Entwicklung hin zu immer größeren Schiffen aus seiner ganz eigenen Perspektive. Immer mehr Yachtbauer vernachlässigten das “kleinere“ Segment. Schließlich sei es “heute nicht mehr möglich, wettbewerbsfähig kleine Yachten zu bauen“, hieß es in der Branche. Entweder man konzentriert sich auf Semi-Custom-Build-Konzepte ab 18 m Länge, oder man weicht auf Niedriglohnländer aus. Aber mit Letzterem - so die Überzeugung bei Linssen Yachts - verschafft man sich höchstens einen kleinen Zeitgewinn. Die Verlagerung von veralterter Technik in ein Niedriglohnland, wo in absehbarer Zeit auch westeuropäische Lohnstandards erreicht sein werden, und die damit verbundenen logistischen Nachteile sind alles andere als eine strategisch sinnvolle Maßnahme. Deshalb entwickelte die Linssen-Werft ihre ganz eigene Sichtweise auf die Entwicklungen in der Yachtbaubranche. Serienfertigung, Verfahrenstechnik, Maßstabsvorteile, Logistik und Technologie sind die Aspekte, die beim Ansatz der Maasbrachter Yachtbauer im Mittelpunkt stehen.
Mit der Einführung der Linssen-Serie ‘9‘ auf der Linssen Yachts Boat Show 2004 sorgte die Werft für Aufsehen in der Stahlyachtbranche. Mittlerweile darf zu Recht behauptet werden, dass die Werft in ihrem Produktsegment eine erdrutschartige Bewegung ausgelöst hat. Linssen sicherte sich einen Marktanteil im zweistelligen Prozentbereich!
Im Rahmen einer langfristigen Strategie der Kontinuität wurden Produkt- und Verfahrensentwicklung, optimale PMCs (Produkt-/Marktkombinationen), Marketing und Distribution zu Begriffen, die in der Organisation auf allen Ebenen fest verankert wurden. Wichtige Punkte und Investitionen im Rahmen des Mehrjahresplans wurden mittlerweile bereits umgesetzt oder stehen kurz davor. So investiert Linssen Yachts B.V. intensiv in einen hochwertigen Maschinenpark und CNC-gesteuerte Fertigungstechniken.
Die Sturdy-Reihen haben entscheidend dazu beigetragen, dass Linssen Yachts als Yachtwerft bekannt wurde, die elegante, komfortable und robuste Stahlmotoryachten mit ganz persönlicher Note baut. Kein übertriebener Schnickschnack, kein Kitsch, keine Schnörkel, sondern ehrlicher Schiffsbau mit funktionalen technischen Lösungen. Das Ergebnis von fast 60 Jahren Wissen, Erfahrung und fachmännischem Können.
Nicht selten erzielen Linssen-Yachten beim Wiederverkauf sehr gute Preise. Dieses besondere Phänomen hat mit zu dem guten Ruf dieser Schiffe in der Branche beigetragen. Solide Motoryachten mit verhältnismäßig niedrigen Wartungskosten und einem bemerkenswert hohen Wiederverkaufswert. Unter dem Strich also ein Schiff mit äußerst niedriger ‘Cost of Ownership‘, wie unsere englischen Kunden sich so treffend ausdrücken.
Selbstverständlich entscheiden vor allem der Basisentwurf und die gesamte Produktqualität darüber, ob es einem Unternehmen gelingt, einen guten Ruf aufzubauen. Die Wertbeständigkeit ist die logische Konsequenz dieser Entwicklung.
Wert
Design, Reisen, Eleganz, Komfort, Beständigkeit, Zeitlosigkeit, Pflege, Vielseitigkeit, Verarbeitung, Zuverlässigkeit, Wert, Service, Image, Unterstatement … all dies sind wunderbare Wörter. Wörter, die zwar jedes für sich eine bestimmte Bedeutung haben, aber jeweils nur eine einzige Facette eines großen Edelsteins beschreiben. Aber erst alle Facetten zusammengenommen bringen diesen Edelstein zum Funkeln, lassen ihn seine einmalige Schönheit entfalten und seinen besonderen Wert zum Ausdruck bringen. Materieller und emotionaler Wert gehen dabei Hand in Hand. Dasselbe gilt für den Kauf einer Motoryacht. Dieser ist nämlich in jeder Hinsicht eine lohnende Wertanlage - mit immaterieller Dividende und hervorragendem Wiederverkaufswert...